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Roger's Blog
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Von unserer Korrespondentin Jutta Langendörfer live aus Frankreich:

Einmal im Jahr findet das große FITF‐Trompe‐Festival statt und ich war zum ersten Mal in der Kategorie Débutant (Anfänger) gemeldet ─ wo ich doch erst vor 3 Monaten begonnen habe die „Königin der Jagdblasinstrumente“ - die Trompe de Chasse - spielen zu lernen!

Auf einer der größten Reitanlagen Europas im Herzen Frankreichs - in Lamotte‐Bevron, mit einem über 80 Hektar großen Gelände, über 25 Reitplätzen und Hallen, Stallungen für 2000 Pferde, uvm. - fand dieses Festival statt. Herzklopfen pur!

Neben den angereisten Mitstreitern aus Belgien, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und Italien reiste dieses Jahr auch eine nie dagewesene Teilnehmerzahl von 11 deutschen Bläsern zu diesem Festival an. Es gab darunter welche, die nicht weniger als 1000 km Anfahrt auf sich genommen hatten, nur um an diesem Treffen teilzunehmen.

Wir kamen einen Tag früher, um uns eine Übersicht vor dem Ablauf des Festivals vor Ort machen zu können, was sich als taktisch gute Entscheidung zeigte, denn wie heißt es doch so schön? „In der Ruhe liegt die Kraft“. Am Freitag, dem Vorabend der Wettbewerbe, fand in einer der großen Reithallen ein einzigartiges Konzert verschiedener Trompe-Gruppen statt. Dabei waren auch einige Kompositionen zu hören, wo die Trompe als Soloinstrument zusammen mit anderen Blechblassinstrumenten zu hören war, was sehr gekonnt dargeboten wurde. Die Konzertteilnehmer wurden mit großem Applaus der zahlreichen Zuhörerschaft belohnt.

Samstag war dann der große Tag. Der Wettbewerb begann früh, denn es waren viele Teilnehmer unterschiedlichsten Alters gemeldet, die ihre Chance nutzen wollten. Nur dieses eine Mal im Jahr hat man die Möglichkeit, bei der Selektion auf dem großen Festival eine Kategorie aufzusteigen.

Bei gefühlten 36° C auf den Reitplätzen mit wenig Schatten, natürlich wie es sich gehört in Uniform, kämpften die Teilnehmer mit vollem Einsatz ehrgeizig um die Bewertung der Jury. Ich hatte den Tag über Zeit, alle Eindrücke zu sammeln, denn die Anfängerkategorie begann erst um 17:15. Gegen Nachmittag stand dann auch fest, dass eine Mitreisende es geschafft hatte, sich um eine Kategorie zu verbessern. Wir freuten uns alle sehr über diesen Erfolg. Auch für mich war das Warten bald zu Ende und als mein Name aufgerufen wurde, alles in einer mir fremden Sprache, hatte ich nun doch ziemliches Herzklopfen. Ich gab mein Bestes, war wie immer nicht zufrieden mit mir, und freute mich doch umso mehr, als ich hörte, dass ich mich in der Mitte platzieren konnte. Ich kann nur jedem raten, diese Erfahrung als Bläser zu machen, denn es bringt einem durch Erfahrung weiter und stärkt ungemein.

Am Abend begann die Ausscheidung der BESTEN. Mit einigen Showeinlagen der Reiter und Hundemeuten wurde der Wettstreit bis tief in die Nacht dem Publikum und der Jury dargeboten. Es gab ein Hartes Kopf an Kopf Rennen mit Fanfaren und Spielstücken auf Zuruf, das am Ende mit einer Großen Ehrung und Feier zu Ende ging.

Danken möchte ich allen, die sich für die Trompe und ihre Brauchtumspflege einbringen und ihr Wissen weitergeben.  Ich habe auch gelernt, mich nicht entmutigen zu lassen und möglichst täglich zu trainieren, damit ich auch irgenwann einmal eine Kategorie aufsteige.

Noch einmal ein Großes DANKE an alle Organisatoren und der FITF für diesen gelungenen Wettbewerb. Auf mich und die Mitgereisten ist das Fieber Trompe de Chasse übergesprungen. Wir kommen wieder!